Hallo ihr Lieben,
vom Goldfinch Verlag habe ich drei Schottlandkrimis von Mara Laue erhalten, die ich euch hier jeweils in einer Kurzkritik vorstellen möchte. Vorab gibt's die Inhaltsangabe, die es auf der Website des Verlags zu finden gibt. Ich möchte mich auf jeden Fall beim Verlag für die Rezensionsexemplare bedanken. Unter http://www.goldfinchverlag.de findet ihr weitere Infos zu den Büchern und könnt diese auch dort direkt bestellen.
Worum geht
es bei Singleton Soul?
Ein
schlechtgehendes Büro für Privatermittlungen, eine kürzlich erfolgte Scheidung
und obendrein ein undurchsichtiger Ex-Söldner als Mieter – Rowan Lockharts
Neustart in Edinburgh ist nicht einfach. Da kommt ihr der Brief von Captain
Finn Macrae gerade recht, indem er sie mit der Überwachung seiner Frau
beauftragt.
Doch bevor
Rowan mit ihm Kontakt aufnehmen kann, ist Macrae tot: Selbstmord. Er soll
militärische Geheimnisse verraten haben. Obwohl die Beweise für seine Schuld
erdrückend sind, beginnt Rowan nachzuforschen und sticht damit in ein
Wespennest – mit gefährlichen Folgen.
Die Kritik:
Bei Mara
Laues Singleton Soul handelt es sich
um einen klassischen Kriminalroman in der Tradition von Agatha Christie u.a. Dazu
kommen Elemente einer Spionageerzählung und nebenbei ist außerdem eine Romanze
eingeflochten. Die Charaktere sind klar gezeichnet und insbesondere die
Protagonistin mit ihrem japanischen Hintergrund kann in ihrer Darstellung
überzeugen. Aber auch die Nebencharaktere sind deutlich strukturiert. Die Handlung
ist bis zum (nicht unbedingt überraschenden) Ende hin spannend. Dass das Ende
auf den letzten 30 Seiten des Romans absehbar ist, ist der Qualität des Romans
jedoch nicht abträglich. Insgesamt überzeugt Singleton Soul in vollem Umfang
und ist etwas für Fans von klassischen Detektiv-Geschichten. Einziger Wermutstropfen:
bei den Schilderungen der schottischen Trinkgewohnheiten könnte der Eindruck entstehen,
dass es in Schottland üblich und möglich ist, auch noch mit 3,0 Promille Auto
zu fahren.
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Worum geht
es bei Dalmore Jazz?
Eine
gestohlene Whiskyflasche, eine Leiche und ein dunkles Geheimnis. Der
Edinburgher Jazzband »Dalmore Jazz« wurde ihr Glücksbringer gestohlen, eine
alte Flasche Dalmore-Whisky. Der Verdacht fällt auf Kyle Saunders, ein
besessener Fan aus Amerika. Da die Polizei ihm nichts beweisen kann, engagiert
die Band die Privatermittlerin Rowan Lockhart, um die Flasche zu finden.
Kurz darauf
wird Kyle Saunders ermordet. Rowan, die längst festgestellt hat, dass die ganze
Band etwas verbirgt, gräbt tiefer in deren Vergangenheit und kommt damit
jemandem in die Quere, der unter allen Umständen verhindern muss, dass sein
Geheimnis entdeckt wird.
Die Kritik:
Während Mara
Laues Roman Singleton Soul noch zu
begeistern wusste, und einen Vergleich stellt man hier automatisch an, fällt Dalmore Jazz leider deutlich ab und kann
nicht direkt überzeugen. Dies liegt zum einen an dem meiner Meinung nach recht weit
hergeholten Plot, der zunehmen irreal wirkt, zum anderen an der Protagonistin,
die hier in ihrer Perfektion unglaubwürdig wirkt. Rowan Lockhart erweist sich zu
sehr als ein „Superweib“, das alles kann, alles weiß und jedem überlegen ist. Es
wird eine gewisse Arroganz deutlich, die dem Leser eher etwas distanziert, als
sich ihn zu greifen. Insgesamt ist es sehr schade, da der Vorgänger sehr
lesenswert gewesen ist und die Charakterzeichnung von Rowan Lockhart deutlich gelungener
war.
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Worum
geht es bei Talisker Blues?
Kieran
MacKinnon saß zwanzig Jahre im Gefängnis wegen Mordes an seiner Freundin.
Völlig betrunken soll er sie eines Nachts am Strand erstochen haben, die Beweise sprechen dafür, er kann
sich an nichts erinnern.
Jetzt kehrt
er zurück in seine Heimat auf die Insel Skye und versucht, sich ein neues Leben
aufzubauen. Doch bald darauf wird wieder eine Frauenleiche gefunden. Und wie
damals liegt eine Whiskyflasche mit Kierans Fingerabdrücken neben ihr …
Die Kritik:
Talisker Blues gehört wieder zu den gelungenen
Romanen und reiht sich direkt hinter Singleton
Soul ein. Er ist von Anfang an spannend, das Ende ist nicht vorhersehbar
und kommt überraschen daher. Der Leser ist bis zum letzten Moment gefesselt und
leidet mit Kieran MacKinnon mit. Etwas störend ist jedoch die sich zu rasant
entwickelnde Liebesbeziehung zwischen ihm und Catie MacDonald, die an manchen
Stellen doch recht kitschig wirkt. Insgesamt ist Talisker Blues aber ein sehr
unterhaltsames und lesenswertes Werk, das einen guten Einblick in die Seelen
der Inselbewohner vermittelt.
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Fazit:
Mara Laue hat uns mit den drei Krimis tolle Geschichten geliefert, die es in jedem Fall wert sind gelesen zu werden. Auch wenn mich Dalmore Jazz persönlich nicht so sehr überzeugen konnte, ist es keineswegs ein schlechter Roman.