Mittwoch, 1. April 2015

Schottland-Krimis von Mara Laue

Hallo ihr Lieben,

vom Goldfinch Verlag habe ich drei Schottlandkrimis von Mara Laue erhalten, die ich euch hier jeweils in einer Kurzkritik vorstellen möchte. Vorab gibt's die Inhaltsangabe, die es auf der Website des Verlags zu finden gibt. Ich möchte mich auf jeden Fall beim Verlag für die Rezensionsexemplare bedanken. Unter http://www.goldfinchverlag.de findet ihr weitere Infos zu den Büchern und könnt diese auch dort direkt bestellen.




Worum geht es bei Singleton Soul?

Ein schlechtgehendes Büro für Privatermittlungen, eine kürzlich erfolgte Scheidung und obendrein ein undurchsichtiger Ex-Söldner als Mieter – Rowan Lockharts Neustart in Edinburgh ist nicht einfach. Da kommt ihr der Brief von Captain Finn Macrae gerade recht, indem er sie mit der Überwachung seiner Frau beauftragt.
Doch bevor Rowan mit ihm Kontakt aufnehmen kann, ist Macrae tot: Selbstmord. Er soll militärische Geheimnisse verraten haben. Obwohl die Beweise für seine Schuld erdrückend sind, beginnt Rowan nachzuforschen und sticht damit in ein Wespennest – mit gefährlichen Folgen.

Die Kritik:

Bei Mara Laues Singleton Soul handelt es sich um einen klassischen Kriminalroman in der Tradition von Agatha Christie u.a. Dazu kommen Elemente einer Spionageerzählung und nebenbei ist außerdem eine Romanze eingeflochten. Die Charaktere sind klar gezeichnet und insbesondere die Protagonistin mit ihrem japanischen Hintergrund kann in ihrer Darstellung überzeugen. Aber auch die Nebencharaktere sind deutlich strukturiert. Die Handlung ist bis zum (nicht unbedingt überraschenden) Ende hin spannend. Dass das Ende auf den letzten 30 Seiten des Romans absehbar ist, ist der Qualität des Romans jedoch nicht abträglich. Insgesamt überzeugt Singleton Soul in vollem Umfang und ist etwas für Fans von klassischen Detektiv-Geschichten. Einziger Wermutstropfen: bei den Schilderungen der schottischen Trinkgewohnheiten könnte der Eindruck entstehen, dass es in Schottland üblich und möglich ist, auch noch mit 3,0 Promille Auto zu fahren.

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Worum geht es bei Dalmore Jazz?

Eine gestohlene Whiskyflasche, eine Leiche und ein dunkles Geheimnis. Der Edinburgher Jazzband »Dalmore Jazz« wurde ihr Glücksbringer gestohlen, eine alte Flasche Dalmore-Whisky. Der Verdacht fällt auf Kyle Saunders, ein besessener Fan aus Amerika. Da die Polizei ihm nichts beweisen kann, engagiert die Band die Privatermittlerin Rowan Lockhart, um die Flasche zu finden.

Kurz darauf wird Kyle Saunders ermordet. Rowan, die längst festgestellt hat, dass die ganze Band etwas verbirgt, gräbt tiefer in deren Vergangenheit und kommt damit jemandem in die Quere, der unter allen Umständen verhindern muss, dass sein Geheimnis entdeckt wird.

Die Kritik:

Während Mara Laues Roman Singleton Soul noch zu begeistern wusste, und einen Vergleich stellt man hier automatisch an, fällt Dalmore Jazz leider deutlich ab und kann nicht direkt überzeugen. Dies liegt zum einen an dem meiner Meinung nach recht weit hergeholten Plot, der zunehmen irreal wirkt, zum anderen an der Protagonistin, die hier in ihrer Perfektion unglaubwürdig wirkt. Rowan Lockhart erweist sich zu sehr als ein „Superweib“, das alles kann, alles weiß und jedem überlegen ist. Es wird eine gewisse Arroganz deutlich, die dem Leser eher etwas distanziert, als sich ihn zu greifen. Insgesamt ist es sehr schade, da der Vorgänger sehr lesenswert gewesen ist und die Charakterzeichnung von Rowan Lockhart deutlich gelungener war.

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Worum geht es bei Talisker Blues?

Kieran MacKinnon saß zwanzig Jahre im Gefängnis wegen Mordes an seiner Freundin. Völlig betrunken soll er sie eines Nachts am Strand erstochen  haben, die Beweise sprechen dafür, er kann sich an nichts erinnern.
Jetzt kehrt er zurück in seine Heimat auf die Insel Skye und versucht, sich ein neues Leben aufzubauen. Doch bald darauf wird wieder eine Frauenleiche gefunden. Und wie damals liegt eine Whiskyflasche mit Kierans Fingerabdrücken neben ihr …

Die Kritik:

Talisker Blues gehört wieder zu den gelungenen Romanen und reiht sich direkt hinter Singleton Soul ein. Er ist von Anfang an spannend, das Ende ist nicht vorhersehbar und kommt überraschen daher. Der Leser ist bis zum letzten Moment gefesselt und leidet mit Kieran MacKinnon mit. Etwas störend ist jedoch die sich zu rasant entwickelnde Liebesbeziehung zwischen ihm und Catie MacDonald, die an manchen Stellen doch recht kitschig wirkt. Insgesamt ist Talisker Blues aber ein sehr unterhaltsames und lesenswertes Werk, das einen guten Einblick in die Seelen der Inselbewohner vermittelt.

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Fazit:

Mara Laue hat uns mit den drei Krimis tolle Geschichten geliefert, die es in jedem Fall wert sind gelesen zu werden. Auch wenn mich Dalmore Jazz persönlich nicht so sehr überzeugen konnte, ist es keineswegs ein schlechter Roman.







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